BESTAND UND NEUE GEBÄUDETYPOLOGIEN
Die vier Kasernen- sowie das Offiziersgebäude (Gebäude E, F, G, H und I) werden zu Künstler- und Handwerkswerkstätten, Geschäfte zur Nahversorgung und temporäre Wohnungen in Verbindung mit den Werkstätten umgewidmet. Diese starke und fundamentale Entscheidung zielt darauf ab, das bestehende Gelände zu verdichten. Das daraus resultierende neue Stadtprofil setzt auf bioklimatische Architektur, dass folgende Standortmerkmale nutzt: - Nord-Süd-Ausrichtung mit durchgesteckten Wohnungen mit guter natürlicher Querlüftung - keine Aussicht/Einsicht auf die Autobahninfrastruktur - Nordseitige Erschließungsgänge als Pufferzone und gemeinsamer Raum - Balkone und Loggien im Süden, die einen grundlegenden Außenbereich bieten und im Sommer vor großer Hitze schützen. - In einigen Fällen bieten Ost-West-ausgerichtete Wohnungen Innenhöfe und Schallschutz zur Autobahn. - L-förmige Gebäude schaffen dabei eine Schallbarriere. FREIRAUM
Die Ausrichtung der städtischen Struktur, ihr Erhalt und das teilweise Öffnen der Gebäude schaffen Transparenz. Durch die Nutzung der Hanglage und die Schaffung von Terrassenplätze wird das Areal zum Umfeld hin geöffnet
QUARTIERSPLATZ -
- von den umliegenden Baukörpern eingerahmt
- Aktivitäten sowie die tägliche Nutzung, Nahversorgungsgeschäfte, ein Markt und ein Café
- Verbindungsscharnier Dorfkern Vahrn
- Nachbarschaftshaus und Künstlerresidenz im Offiziersgebäude (Gebäude A)
UND ADRESSBILDUNG
- Integration des Pavillons - Arch. Othmar Barth
- identitätsstifender Mix aus Bestand und Neuem.
VAHRNER TERRASSEN und ABFOLGE VON PLÄTZEN
Durch die Terrassenbildung integrieren sich die unterschiedlichen Außenräume mit ihren vielfältigen Nutzungen harmonisch in das bestehende Gelände
Im Zentrum des Grundstücks öffnet das Grundstück zur Alten Straße und bietet Zugang zu bestehenden Gebäuden mit Werkstätten, Handwerksläden und kleinen Geschäften.
MOBILITÄT
PardelWiesen wird zu einem maximal verkehrsberuhigten Quartier, eingebettet in ein öffentlich und fußläufig optimal angeschlossenes und in Bezug auf den motorisierten Individualverkehr verkehrsberuhigtes Umfeld.
Im Quartier:
- Dichte, beschattete Durchwegung in hoher Qualität
- Zufahrt nur für Radverkehr und definierte Berechtigte
- Radverkehr: ausreichend barrierefrei zugängliche und witterungsgeschützte Radabstell-anlagen für die Bewohner*innen und Beschäftigten.
Am Rand des Quartiers:
- Erschließung der Kfz-Stellplätze oberirdisch über Stichstraßen nördlichen und südlich.
- Angebot von Quartiers-Carsharing-Fahrzeugen.
- Kfz-Stellplätze: HUB Nord und Süd / Temporäre Hochgarage
Durch vielfältige Maßnahmen und Angebote für alternative Mobilitätsformen ist ein unter-durchschnittlicher Kfz-Besitz zu erwarten. Daher sind (teure) Garagenplätze in geringerer Zahl erforderlich.
- Kurzparken an der Oberfläche, gebündelt im Norden.
CHRONOPLAN
0-2 Jahre Kickoff und Übergangsnutzung - Initial- und Pionierphase:
Die Initialzündung geht vom Nachbarschaftshaus im ehemaligen Offiziersgebäude aus: vor Ort werden die Wettbewerbs-Ergebnisse ausgestellt und damit der Öffnungsmoment für das gesamte Areal markiert. In weiterer Folge erfährt das Verwaltungsgebäude eine unkomplizierte Ertüchtigung und wird der Gemeinde übergeben und einer selbst bestimmten Nutzung zugeführt. Das Nachbarschaftshaus birgt neben dem Austausch- und Infopoint d. Quartiers, niederschwellige Nutzungsmöglichkeiten für die ganze Gemeinde: Vereinslokale, Jugendräume, Hobby- und Workshop Räume, Ausstellungsflächen. Zugleich erfolgt auch die Umformung des öffentlichen Raums zum Quartiersplatz.
BEBAUUNGSPHASEN und PERIODISCHE NEUBEWERTUNG
KONVENTIONIERTE WOHNUNGEN Geförderte Wohnungen
STARTWOHNUNGEN, FREIER WOHNBAUBETREUTES WOHNEN,
sowie INNOVATIVE WOHNKONZEPTE sollen gemeinsam mit
ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN,
DIENSTLEISTUNGEN und GEWERBE mit gleichem Verteilschlüssel
in den 3 Phasen angeordnet werden um Nutzungsvielfalt,
Diversität und Durchmischung zu gewährleisten.
PHASE 1 A-D QUARTIERSPLATZ | ADRESSBILDUNG
Gebäude A Nachbarschaftshaus Haus der Kunst
(Repair Cafe, Kuzzeit Wohnen, Ausstellung
Quartierspavillion
Gebäude K Sporthalle, Hochgarage
PHASE 2 B ANBINDUNG ALTE STRASSE MODELLREGION
PHASE 3 C FERTIGSTELLUNG
Es ist unsere Überzeugung, dass die Endlichkeit der Ressourcen unserer Welt, die jeden Tag stärker spürbar sein wird, die Disziplin der Baukultur heute dazu zwingen muss, ein Umdenken für die Transformation von Bestandsbauten vorzuschlagen. Es geht nicht darum, einen „ursprünglichen“ Zustand des Gebäudes anzustreben, sondern vielmehr darum, die zahlreichen Möglichkeiten, den Geist und die architektonische Handschrift des Gebäudes aufzuwerten und die aktuellen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf neue Nutzungen, Klima, Energie und soziale Aspekte, zu integrieren.