Situation / Leitprojekt:
Das städtebauliche Leitprojekt für das Gebiet des ehemaligen Frachtenbahnhofs sieht aus lärmtechnischen Gründen eine durchgehend hohe Bebauung entlang des Quartierrandes vor. Die einzelnen winkelförmigen Baufelder orientieren sich zur freien, zentralen Grünfläche hin und sind zur Mitte hin abgestuft.
Die so genannte „grüne Mitte“ ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Quartiers. Die städtebauliche Stellung der Baukörper in Bezug auf den zentralen Freiraum ist daher von besonderer Bedeutung. Die nördlich an das Wettbewerbsareal angrenzende Bebauung der GWB (GSA) sieht eine durchgehend 6- geschoßige Bebauung entlang der Lastenstraße mit erdgeschoßig verbundenen Punkthäusern vor.
Städtebauliches Konzept
Der straßenseitig verlaufende 6- geschoßige Riegel wird in seiner Baukörpertiefe im Projekt aufgenommen und über Eck entlang der Ost- West verlaufenden Aufschließungsstraße bis zur Nord- Süd verlaufenden inneren Erschließungsachse verlängert. Zum zentralen Freiraum hin wird dem Rhythmus der inneren Bebauung folgend ein weiteres Punkthaus vorgeschlagen. Der dadurch entstehende halböffentliche Zwischenraum öffnet sich auf mehreren Seiten zur „grünen Mitte“ hin und es entstehen abwechslungsreiche Blickverbindungen. Die dazwischen liegende Fläche wird in Form eines Sockelgeschoßes um 4 m angehoben, begrünt und den Bewohnern in Form von Eigengärten und halböffentlichen Freiflächen zur Verfügung gestellt.
Erschließung/ Wohnungen
Alle Wohnungen sind als 2- Spänner- Typ konzipiert und werden über eine großzügige Eingangshalle, über die man die Allgemeinräume wie Kinderwagen- und Wasch- und Trockenraum sowie den Innenhof erreicht, mit einer 2- läufigen Treppe und Aufzug aufgeschlossen.
Straßenseitiger Riegel
Die insgesamt 45 Stück 3- Raum- Wohnungen sind mit sämtlichen Aufenthaltsräumen zum grünen Hof orientiert. Die Belichtung der quer durch den Baukörper reichenden Wohnräume erfolgt dabei zusätzlich über ein großzügiges Fenster im Bereich der Küche. Die hofseitig angelagerte, begrünte Terrassenschichte kann sowohl vom Wohnraum, als auch vom Schlafraum benutzt werden.
Klimagarten
Die erforderlichen 2- Raum- Wohnungen sind im südwestlichen Gebäudeeck untergebracht. Ein über 5 Geschoße reichender Klimagarten stellt den notwendigen Lärmschutz für die 3- Raum- Wohnung dar und ermöglicht es, jeweils einen Schlafraum nach Süden zu orienteieren. Die Große Öffnung an der Südwestecke des gesamten Quartiers stellt zusätzlich einen städtebaulichen Akzent nach außen hin dar.
Punkthaus
Durch seine hofseitige Lage ist das Punkthaus keiner Lärmbeeinträchtigung ausgesetzt. Die Aufenthaltsräume und Freiflächen der insgesamt 9 Stück 4- Raum- Wohnungen sind nach allen Seiten orientiert. Die Erschließung erfolgt über einen hofseitig gedeckten Zugang über eine zweiläufige Treppe mit Aufzug.
Grünraum/ Außenanlagen/ öffentlicher Bereich
Durch den hofseitigen Gebäudesockel ergibt sich die Möglichkeit, die halböffentlichen Freibereiche in 2 Ebenen anzuordnen. Auf dem Erdgeschoßniveau wird ein 150 m2 großer Kinderspielplatz, der von allen Wohnungen gut einsehbar ist, vorgeschlagen. Über eine einläufige Freitreppe erreicht man den ruhigeren Aussichtsgarten, der mit erhöhtem Blick über die „grüne Mitte“ zum Verweilen einlädt.
Das Baufeld befindet sich unmittelbar an der fußläufigen Verbindung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und geplante Straßenbahn sowie zum Lenaupark. Straßenseitig werden daher in der Erdgeschoßzone im Gebäudesockel insgesamt 3 Geschäftseinheiten für den täglichen Bedarf vorgeschlagen.
Park- Cafe
An der Südostecke des Baufeldes soll ein Cafe mit vorgeschaltenem Gastgarten die im Grünraumprojekt vorgeschlagene Begegnungszone zusätzlich beleben und einen Treffpunkt für das gesamte Quartier darstellen.
Erschließung/ Verkehr
Die fußläufige Erschließung der Wohnungen erfolgt straßenseitig über den Gehsteig und hofseitig über die verkehrsfreie Nord- Süd- Verbindung mit 2 Zugängen.
Die erforderlichen 120 gedeckten Fahrradabstellplätze befinden sich im Gebäudesockel, sind von oben belichtet und werden ebenfalls über die verkehrsfreie Nord- Süd- Verbindung aufgeschlossen.
Die Tiefgaragenabfahrt an der südlichen Aufschließungsstraße führt ins Untergschoß mit insgesamt 63 Stellplätzen. Über Schleusen ist jedes einzelne Stiegenhaus unmittelbar erreichbar.
Konstruktion / Energiestandard
Konstruktion
- Gebäude: Ziegel- Stahlbeton- Mischbauweise, Scheibenbauweise
- Balkone: thermisch getrennte massive Konstruktion
- Untergeschoß: Stahlbetonplatten mit Unterzügen und Stützen
Niedrigstenergiestandard
- kontrollierte Wohnraumlüftung
- erhöhte Wärmedämmung
- kompakter Baukörper